Warum ist Schlaf ein Grundbedürfnis?
Was ist Schlaf?
Schlaf brauchen alle Lebewesen! Im Gegensatz zum Wachzustand ist Schlaf ein Zustand der äußeren Ruhe, der sich durch gewisse Merkmale davon unterscheidet: Puls, Atemfrequenz und Blutdruck sinken in diesem Ruhezustand ab und die Gehirnaktivität verändert sich. Ein zusätzliches Zeichen ist das Schließen der Augen – zumindest bei Menschen und manchen Tieren.
Warum ist Schlaf ein Grundbedürfnis?
Schlaf ist ebenfalls wie Nahrung, Atmung, Trinken und Wärme ein körperliches Grundbedürfnis nach Ruhe und Entspannung und hat eine hohe Wichtigkeit im Rahmen unseres alltäglichen Lebens. Ohne Schlaf können wir nicht überleben! warum das allerdings so ist, ist bis heute nicht eindeutig geklärt.
Mit Begründungen aus der Evolution und Entwicklungsbiologie kommt man der Funktion des Schlafs am nähsten: Der Tag- und Nachtrhythmus wirkt sich auf den menschlichen Körper aus und bestimmt diese Ruhezeit mit. Dabei regenerieren sich Gehirn und Körper – wichtige Voraussetzungen um den energieaufwendigen Alltag zu meistern.
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Schlaf bringt also Erholung für Körper und Geist. Aber wie findet diese Erholung statt und woran wird sie gemessen?
Was passiert im Schlaf?
Der Organismus schaltet im Schlaf auf der einen Seite den Stoffwechsel einen Gang zurück, im Gegensatz dazu schuften seine Reparaturmechanismen auf Hochtouren. Wachstumshormone bauen Muskelkraft und Knochendichte auf, Reparaturstoffe durchsetzen die Haut, das Immunsystem bekommt neue Kraft. Das Gehirn speichert die Eindrücke des Tages und steckt sie in passende Schubladen, das Nervenkostüm stabilisiert sich wieder.
Der Schlaf verläuft in Phasen
So gut wie alle 90 Minuten wechseln sich die Phasen des Schlafs von so genanntem REM-Schlaf und Tiefschlaf ab.
“REM” steht für Rapid Eye Movement (= schnelle Augenbewegung). Die schnelle Augenbewegung hinter geschlossenen Lidern zeigt den Traumschlaf an.
Im Lauf der Nacht werden die Tiefschlafphasen kürzer, der Traumschlaf länger. Für die nächtliche Erholung sind die Tiefschlafphasen entscheidend. Wer eine schlaflose Nacht hatte, wird in der darauf folgenden Nacht längere und mehr Tiefschlafphasen haben – der Körper holt sich automatisch die Erholung zurück.
Wie wirkt sich Schlafmangel oder Schlafentzug aus?
Schlafen ist ein Grundbedürfnis, das wir noch regelmäßiger stillen müssen als Essen und Trinken. Schon eine einzige völlig schlaflose Nacht steckt uns in den Knochen. Längerer Schlafentzug zehrt den Mensch körperlich und geistig völlig aus. Die Rekordhalterin im Guiness-Buch war vermutlich 19 Tage lang wach und hatte nachdem vorübergehend starke körperliche und geistige Ausfallerscheinungen. Die längste wissenschaftlich begleitete Wachzeit hatte ein Student Mitte der 60er-Jahre mit elf Tagen. Er litt am Ende unter schweren Halluzinationen, erholte sich aber in wenigen Tagen völlig.
Schlafentzug wird deswegen auch als Foltermethode angewandt.
Über längere Zeit können wir unseren Schlafbedarf nur schwer über- oder unterschreiten (Hier gibt es mehr zum Thema WIE VIEL SCHLAF IST GESUND?). Eine Stunde Schlaf weniger als benötigt und dies für einige Nächte, hinterlässt während des Tages ein Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung. Dagegen schläft man aber schlechter und wacht häufiger auf, wenn man die persönliche optimale Schlafzeit über längere Zeit hinweg um eine Stunde überzieht. Für eine erholsamen Schlaf ist nicht nur die gesamte Schlafdauer von Bedeutung, statt dessen auch wie gut man durchschläft. Versuche mit erzwungene Schlafunterbrechungen haben gezeigt, dass es die Erholsamkeit des Schlafs beeinflusst, wenn man die Testpersonen immer wieder stört.
Demgegenüber ist es üblich, dass wir nachts bis zu 30-mal kurz aufwachen. In der Regel bekommt man das gar nicht mit. Bedenklich wird es, wenn diese Wachphasen länger als drei Minuten andauern, fand Schlafforscher Jürgen Zulley heraus. Das Schlimme dabei ist nicht, dass man aufwacht, sondern dass man sich darüber aufregt, schon wieder wach zu sein. Dann klappt das Einschlafen nicht mehr.